Dekanat Rodgau

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    Und läuft und läuft und läuft...

    von Pfarrer Patrick Smith, Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Mühlheim

    Schillerndes, raschelndes Laub. Licht, dass in Keilen zwischen den Zweigen aufs weiche Gras fällt. Sanftes Rauschen in den Bäumen und Herbstsonne auf der Haut.
     
    Urlaub in Amerika. In Neu-England um genau zu sein. An meinem Traumreiseziel, um genauer zu sein. Der Flug ist machbar. Die Zeitverschiebung auch. Das Wetter mit 20 Grad absolut angenehm und herrlichster Herbst... Die ersten zwei Nächte habe ich wenig bis nicht geschlafen, denn wie ein kluger Mann mal sagte: „Du nimmst dich immer mit.“ Und alle Sorgen und alles Grübeln. Zu Hause war viel erledigt. Einiges blieb liegen.

    Unser Hund war bei Freunden, die selbst einen Hund haben und zwei tolle Kinder und einen großen Garten. Alles super, für alle. Nur ich machte mir auch darüber wieder Sorgen.

    Dann schickten Sie ein Bild und ein fröhlich hechelnder Einstein lag auf dem Rücken und ließ sich von der Tochter der Familie liebevoll den Bauch kraulen... – Sie sehen: ein klarer Fall für PETA.

    Meine schlaue Schwester sagte dazu: „Na klar, der Einstein fühlt sich überall wohl, wo er geliebt wird.“ – Bumm. Da stand ich nun etwas geplättet da.

    Geht es uns auch so? Wir hören es immer wieder aus der Bibel. Wir hören es in Predigten und Liedern im Gottesdienst. Gott liebt dich! Er liebt jeden Einzelnen von uns. Von ganzem Herzen. Der Schöpfer der Welt.

    Fühlen wir uns auch überall wohl, wo wir geliebt sind? Und wenn „Nein“, warum nicht? Ich meine, das wäre ja quasi überall. Also warum ist es dann nicht so? Genügt das etwa nicht? Genügt es nicht, geliebt zu werden? Die Bibel sagt, in der Liebe ist keine Furcht. Das mag so sein. Aber in mir ist nicht nur Liebe, da ist auch mal Furcht. Und dass sich die beiden Mengen nicht vermischen, sondern nebeneinander hertreiben, sagt erstmal nichts über meinen Gemütszustand aus.

    Es sagt aber doch aus, dass - egal wie groß Sorgen und Furcht auch sein mögen - sie nie das ganze Herz füllen werden. Weil da noch die Liebe ist. Gottes Liebe. Die blubbert und schwappt da vor sich hin. Und manchmal sind wir uns derer mehr bewusst, manchmal sehen wir nur das dunkle Brodeln der eigenen Ängste.

    Aber ich glaube fest, dass wir eine Wahl haben. Dass Gott uns diese Wahl schenkt. In seiner Liebe unterzutauchen. Und wenn Sie unter Wasser mal ganz genau hinhören, dann ist das Toben der Welt nur noch dumpfes Murmeln. Aber Eines hören Sie ganz deutlich: dass Ihr Herz noch schlägt. Und das heißt, dass da noch Liebe in Ihnen ist. Und Hoffnung. Und dass gar nichts verloren ist, weil mit jedem Schlag Ihres Herzens die Karten neugemischt werden.

    Die Liebe gewinnt auch wieder die Oberhand. Denn die Furcht und Sorge hält nicht ewig an. Aber Gottes Liebe zu uns, die tut es. Und sie wartet nur auf ihre Chance, auch noch die letzte Angst im Herzen zu verdrängen. Wenn die gerade mal Luft holt.

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