Dekanat Rodgau

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    Manfred Jansohn neuer Pfarrer in Gravenbruch:

    Vom Klassenraum auf die Kanzel

    stkPfarrer Manfred Jansohn ist der neue Seelsorger im Neu-Isenburger Stadtteil Gravenbruch.

    Die evangelische Pfarrstelle in Gravenbruch ist wiederbesetzt: Anfang Oktober nimmt Manfred Jansohn im Neu-Isenburger Stadtteil seinen Dienst auf. Am Samstag, 18. Oktober, wird Dekan Steffen Held den Theologen in einem Gottesdienst um 16 Uhr im Gemeindehaus am Dreiherrnsteinplatz offiziell ins Amt einführen.

    Jansohn folgt auf Barbara Friedrich, die zum Jahreswechsel in den Ruhestand trat. Außerdem wird er im „Flexi-Dienst“ im Einsatz sein – zunächst als Elternzeitvertretung für Pfarrerin Claudia Zlamal in der Sprendlinger Christuskirchengemeinde.

    Fokus auf Gottesdienste und Seniorenseelsorge

    In Gravenbruch freut man sich über die zeitnahe Nachbesetzung der Stelle. „Manfred Jansohn beabsichtigt, die Gemeinde vor Ort in seinen Fokus zu stellen und neue Anknüpfungspunkte zu den Gemeindemitgliedern zu entwickeln“, berichtet der Kirchenvorstandsvorsitzende Ralph von Follenius und spricht von einer „wichtigen Aufgabenstellung in heutigen Zeiten“. Daher werde das Gremium den Seelsorger „mit allen unseren Möglichkeiten unterstützen“.

    Der künftige Pfarrer erlebt die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher als „sehr offen, engagiert und sympathisch“ und fühlt sich an seiner neuen Wirkungsstätte herzlich aufgenommen. Als Einstieg möchte er die einzelnen Mitglieder noch besser kennenlernen und auch den Kontakt zu ehrenamtlich Aktiven suchen, um sich einen Überblick über die Bedarfe zu verschaffen. Seine Arbeitsschwerpunkte sieht er bei Gottesdiensten, Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Einen weiteren Akzent will er in der Seniorenseelsorge setzen.

    Zurück zu seinen Wurzeln

    Nach mehr als drei Jahrzehnten im Schuldienst ist das neue Amt für den Geistlichen gleichermaßen eine Neuorientierung wie eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. In den vergangenen Jahrzehnten habe er sich eher als Lehrer denn als Pfarrer verstanden; daher reize ihn die neue Aufgabe sehr: „Ich freue mich darauf, das zu tun, was ich ursprünglich im Vikariat einmal gelernt habe“, betont er, und gibt zu, er trete die Stelle „mit einer Mischung aus Neugier und Unbekümmertheit“ an. Da er sich nicht als Einzelkämpfer sieht, sondern Austausch und Ergänzung mit anderen im Team schätzt, ist er gespannt auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Neu-Isenburg und Dreieich. Bringt ihn doch seine Erfahrung zu der Überzeugung: „Teamarbeit funktioniert in der Schillerschule und klappt ganz gewiss ebenso im Nachbarschaftsraum Dreieich/Neu-Isenburg!“

    „Ich bin sehr glücklich, dass wir mit Pfarrer Jansohn die halbe Pfarrstelle in Gravenbruch wiederbesetzen können und zugleich Verstärkung für unser Verkündigungsteam erhalten“, erklärt Steffen Held, Dekan im Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau. „Ich finde es beeindruckend, dass der Kollege nach vielen Jahren im Schuldienst einerseits ‚back to the roots‘ in den Gemeindepfarrdienst zurückkehrt, andererseits damit Neues wagt.“

    Intensive Vorbereitung auf Gemeindearbeit

    Derzeit bereitet sich der 64-Jährige im Rahmen einer Studienzeit auf die Gemeindearbeit vor. Über die Jahre hinweg hat er immer wieder ehrenamtlich auf Anfrage Predigten übernommen, Kinder getauft und Paare getraut. Nun beschäftigt er sich besonders mit Themen, die ihm noch nicht oder wenig vertraut sind. Hierzu zählt er besondere Gottesdienste, etwa einen „Vergissmeinnicht-Gottesdienst“ für Menschen mit und ohne Demenz, einen Gottesdienst für Vielfalt oder einen „Rave-Gottesdienst“. Zudem setzt er sich mit der veränderten Bestattungskultur auseinander. Zur theoretischen Vor- und Nachbereitung nutzt er die Bibliothek des Zentrums Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

    Durch die Begegnungen mit Menschen geleitet

    Der gebürtige Wormser wuchs zusammen mit seinen beiden Brüdern in einem kleinen Familienbetrieb mit Landwirtschaft und Weinbau im rheinhessischen Gundersheim auf. Die Idee, den Pfarrberuf zu ergreifen, kam ihm während seines Zivildienstes, den er in der evangelischen Kirchengemeinde Alzey leistete. Als Vorbild diente ihm in dieser Zeit ein junger, moderner Geistlicher, der ihn ermutigte, diesen Weg zu gehen. „Wie in dieser Situation“, so sagt er, „fühle ich mich in meinem ganzen bisherigen Leben durch die Begegnungen mit bestimmten Menschen von Station zu Station gut geleitet“.

    Er fasste sich ein Herz und nahm 1982 ein Theologiestudium in Marburg auf, wechselte 1985 nach Göttingen und legte 1988 das Erste Theologische Examen ab. Dem Vikariat in der Bethaniengemeinde am Frankfurter Berg schloss er ein Spezialpraktikum beim damaligen Evangelischen Hörfunkdienst an.

    33 Jahre Pfarrer im Schuldienst

    Bereits während seines Vikariats hatte er große Freude am Religionsunterricht, und so entschied er nach dem Zweiten Theologischen Examen, in den Schuldienst zu gehen. Seit 1992 fungierte er als Schulpfarrer an der Schillerschule im Offenbacher Nordend, wo ihn im Folgejahr die damalige Pröpstin Gundel Neveling-Wagener ordinierte. An der integrierten Gesamtschule unterrichtete er die Fächer Religion, Ethik, Gesellschaftslehre und Interkulturelles Lernen. „Es waren 33 erlebnisreiche Schuljahre, 23 davon als Klassenlehrer, immer eingebunden in einem pädagogischen Team“, bilanziert er. Den Abgang seiner Klasse sieht er als bestmöglichen Zeitpunkt für seinen selbst gewählten Wechsel vom Schul- in den Gemeindedienst.

    Jansohn wohnt mit seiner Frau in Frankfurt, spielt gerne Volleyball und singt in einem gemischten Chor. Eingedenk des Bibelworts „Unsere Zeit steht in Gottes Händen“ (Psalm 31,16), ist er dankbar, dass es ihm gesundheitlich gut geht und möchte diese „geschenkte Zeit“ sinnvoll nutzen. Daher geht er seine nächste berufliche Station voller Gottvertrauen an, auch wenn einer seiner Brüder ihn kürzlich neckte, mit 64 sei er vermutlich „der älteste Berufsanfänger in ganz Hessen“.

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