Unsicherheiten & Mut

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wann waren Sie das letzte Mal unentschlossen? Wann hatten Sie das letzte Mal Bedenken, etwas zu tun? Wann fehlte Ihnen der Mut, sich für oder gegen etwas zu entscheiden oder einen neuen Weg einzuschlagen?

Ich vermute, wir alle waren in den letzten eineinhalb Jahren unentschlossener und verunsicherter als sonst. Aber denken wir einmal nicht an die Coronazeit, sondern an die davor oder auch danach. Welche Entscheidungen waren für Sie mutige Entscheidungen, und was hat Ihnen bei dieser Entscheidung geholfen? Gibt es etwas, für das Sie sich noch eine Entscheidungshilfe wünschten?

Vor drei Jahren wollte ich das erste Mal allein verreisen. Mein Ziel lag 8.000 Kilometer entfernt in Kanada. Lange trug ich diesen Plan mit mir herum, konnte mich nicht entscheiden, ob ich ihn verwirklichen sollte. Ist es sicher, als Frau allein zu reisen? Wo werde ich übernachten? Wie komme ich von A nach B? Welche Menschen treffe ich? Was, wenn alles anders wird als gedacht?

Dann saß ich irgendwann in einem Gottesdienst und hörte etwas über Mut und Vertrauen: 

„Habe ich dir nicht geboten, dass du mutig und entschlossen sein sollst? Lass dich nicht einschüchtern, und habe keine Angst! Ich, der Herr, dein Gott, bin mit dir überall, wo du hingehst.“ (Josua 1,9)

Gott beauftragt Josua, einen engen Vertrauten Mose, nach dessen Tod mit seiner Nachfolge und spricht ihm mit diesen Worten Mut zu. Er ermutigt ihn, neue Wege zu gehen und Verantwortung für sich und das Volk zu übernehmen. Er verspricht, ihn zu begleiten, ohne Vorschriften zu machen. Josua weiß, egal, wo er hingeht, Gott ist bei ihm.

Und ich ging aus diesem Gottesdienst mit einer Entscheidung: für diese Reise. 

Egal, ob es kleine oder große Entscheidungen in unserem Leben sind - mit der Zusage, „ich bin mit dir überall, wo du hingehst“ können wir mutig und entschlossen unsere Wege gehen. Uns werden trotzdem Schwierigkeiten und Herausforderungen begegnen, aber auch vieles, das unser Leben bereichern kann. So wie auf meiner Reise, auf der ich mich immer sicher gefühlt habe, fremde Menschen mir einen Schlafplatz und Frühstück zur Verfügung gestellt haben und mir immer freundlich begegnet sind.