Dekanat Rodgau

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    Gedanken zur Jahreslosung

    von Dekan Carsten Tag,
    Evangelisches Dekanat Rodgau

    Jahreslosung 2017:
    »Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.«
    (Prophet Ezechiel, Kapitel 36, Vers 26) 

    kf

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    das Buch des Propheten Ezechiel berichtet von Ereignissen aus den Jahren 593 bis 573 vor Christus. Ezechiel selbst stammt aus einer Priesterfamilie und wird nach der Erstürmung Jerusalems durch die Babylonier zusammen mit anderen Angehörigen der Oberschicht ins Nachbarland deportiert.

    Von Gott zum Propheten und Wächter für das Haus Israel bestimmt, konfrontiert Ezechiel die Israeliten mit klaren Ansagen. Er prangert vor allem die Verachtung all dessen an, was heilig ist und als solches geachtet werden sollte. Keine leichte Aufgabe! Erst recht nicht, wenn er sie an Gottes Volk richten soll, an Leute „mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen“. (Ez. 2, 4)

    Mit immer wieder neuen Bildern verkündigt er die ihm von Gott aufgetragene Botschaft. Doch das Volk Israel will diese Worte nicht hören und lehnt sich gegen den Propheten auf. Da hinein macht Gott sein Angebot: „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“

    Was für eine wundervolle Zusage! Ein neues Herz, ein neuer Geist: Das eröffnet die Chance zur Umkehr! Zu einem Neuanfang. Zu einem Leben im Sinne Gottes. Einem Leben, in dem die Menschen einander respektieren, Männer und Frauen, Junge und Alte; einem Leben, in dem die Menschen den Frieden achten und für Gerechtigkeit eintreten; einem Leben, in dem Menschen keinen Unterschied machen zwischen den Angehörigen verschiedener Völker und Religionen. Sondern erkennen: Das Leben, ihr Leben ist von Gott geschenkt! Als Kinder Gottes lasst uns miteinander leben und füreinander das Bestmögliche erreichen.

    Die Verheißungen Gottes, von denen Ezechiel berichtet, sie gehen sogar noch weiter: „Auf gute Weide will ich sie führen, im Bergland Israels werden ihre Weideplätze sein. … Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist.“ (Ez. 34, 14.16)

    Es wird deutlich: Gott will ein gutes Leben für seine Geschöpfe! Doch zugleich haben sie aus der ihnen geschenkten Freiheit heraus auch eine Verantwortung: Es liegt an ihnen, das Geschenk anzunehmen, und das bedeutet zugleich, auch zur Umkehr bereit zu sein. Sich kritisch zu hinterfragen in ihrem Tun und in ihren Worten. Sich zu öffnen für die Wahrheit Gottes; sich auf eine echte Beziehung zu ihm einzulassen und das Leben nach Gott auszurichten.

    Ich bin seltsam berührt und auch ein wenig verzweifelt: Wie sehr sprechen die Worte Ezechiels auch in unsere Zeit – über 2500 Jahre später! Immer noch! All die todbringenden Kriege in dieser Welt! All die schrecklichen Anschläge, angeblich verübt im Namen Gottes! All der Hunger und Mangel an ärztlicher Versorgung, Zugang zur Bildung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für unzählige Menschen! All die wieder aufgestandenen Populisten mit ihren angeblich ach so billigen, aber in Wahrheit oftmals menschenverachtenden Lösungsvorschlägen!

    Wären wir doch nur bereit zur Umkehr! Dann könnten wir erkennen (was wir eigentlich schon wissen): Wie vieles von dem Leid dieser Welt menschengemacht ist! Wie vieles wir ändern oder lassen könnten – wenn wir es denn nur wollten. Und eben bereit wären uns von Gott zur Umkehr rufen zu lassen! Auf dass Er uns beschenken kann: mit einem neuen Herz und einem neuen Geist! Das wünsche ich Ihnen für das neue Jahr. Uns allen. Gottes ganzer Schöpfung.

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